ZuSAGEN Konzept

Das ZuSAGEN Konzept basiert auf dem SIX Cs Model (siehe unten), dem nationalen Konzept für Psychische Erste Hilfe in Israel (2017). Es wurde von Dr. Moshe Farchi, einem Senior Mental Health Officer (LTC Res.) des Home Front Command (Zivilschutz) der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) entwickelt.
Er ist Gründer der “Stress, Trauma & Resilience Studies” und Leiter der Abteilung “Social Work” im Tel-Hai College in Israel. Während seiner Tätigkeit im Home Front Command war er verantwortlich für die Entwicklung und Implementierung von Notfall-Interventionsprotokollen und hat Einsätze im Bereich der Traumabewältigung geleitet (Operation Cast Lead,2009; Operation Pillar of Defense, 2012 and Operational Protective Edge, 2014), ebenso etliche psycho-soziale humanitäre Delegationen im internationalen Kontext. Dr. Moshe Farchi ist Mitgründer vom International Center for Functional Resilienz (ICFR).

SIX Cs ist ein Akronym, das für die sechs Interventionsprinzipien des Modells steht: Communication, Commitment, Cognition, Continuity, Control and Challenge. Jedes Prinzip bietet verschiedene Verhaltensweisen und verbale Techniken, um Stressreaktionen zu reduzieren und die Selbstwirksamkeit wiederherzustellen. Ein weiteres Ziel ist es die Fähigkeit der Person wiederherzustellen, in Notfallsituationen und Zeiten von erhöhtem Stress, zu funktionieren.

SIX Cs Model

Weitere Informationen zum SIX C´s Modell

Eigenschaften in Kürze:

Innovatives Modell, basierend auf umfangreicher neuropsychologischer Forschung
Entwickelt, um die unmittelbare kognitiv-funktionale Resilienz zu verbessern und um die Wahrscheinlichkeit psychischer und mentaler Spätfolgen zu verringern
Ein Training erhöht die eigenen Fähigkeiten in Psychischer Ersten-Hilfe sowie die allgemeine Selbstwirksamkeit
Es erhöht die persönliche und gemeinsame Resilienz sowie die funktionelle Kontinuität
Es kann sowohl von professionellen Fachkräften als auch von Laien durchgeführt werden
Es ist benutzerfreundlich und im überschaubaren Zeitrahmen erlernbar
Es ist bereits bewährt und das offizielle nationale Modell für sofortige Psychische Erste Hilfe in Israel (seit 2017)

ZuSAGEN im Überblick

Zugehen

Es wird die Verbindung zu dem Betroffenen aufgebaut. Wie das gemacht wird, hat viel mit dem eigenen „Mindset“ zu tun. Wichtig ist eine Vorgehensweise, die die wahrgenommene Hilflosigkeit der Person nicht weiter verstärkt.

Situation beurteilen

Es geht um eine kurze Beurteilung der Situation, zum einen des Betroffenen, zum anderen der Situation am Ort des Geschehens. Bei solchen Ereignissen soll die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet und der medizinische Zustand nicht übersehen werden.

Abfolge des Ereignisses

Es geht um die richtige, zeitliche Synchronisation des Erlebten. Das ist wichtig, um das Ereignis abzuschließen. Erschwert wird es durch die extrem detaillierte und hohe Informationsdichte in einer Stresssituation.

Gemeinschaft

Einsamkeit ist eine starke Emotion die in der aktuten Stresssituation verstärkend wirkt und somit zur Zunahme des wahrgenommenen Traumas führen kann. Es geht um eine hilfreiche verbale Antwort, sowie eine optimale Unterstützung im Verhalten.

Erfragen von Fakten

In einer Situation starker emotionaler Überflutung sollte die Kommunikation kognitiv sein. Das kann durch die gezielte Fokussierung auf kognitive Fragen geschehen. Dadurch kann das Gleichgewicht wiederhergestellt werden und der Betroffenen hat gute Chancen, wieder effektiv zu handeln.

Neue Aufgabe geben

Eine neue Aufgabe kann die Selbstwirksamkeit fördern und helfen, die Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen. Die neue Aufgabe sollte mit der Situation zu tun haben und mit einer hohen Erfolgsaussicht einhergehen.